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Übermäßiges Schwitzen
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Symbolbild

Was tun, wenn der Schweiß schnell auf Hochtouren läuft? Es gibt eine ganze Menge Hilfsmittel, die von außen und innen helfen.

Übermäßiges Schwitzen ohne ersichtlichen Grund wird Hyperhidrose genannt und ist oft Veranlagung. Bei über einer Million Menschen hierzulande läuft der Schweiß auch ohne Hitze und Anstrengung in Strömen. Meist sind einzelne Körperregionen wie Achseln, Hände, Füße oder Kopf betroffen, manchmal auch der ganze Körper. Manchmal sind die Schweißausbrüche so stark, dass man sich mehrmals am Tag umziehen muss.

Schweißvertreiber

Bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel der Schilddrüse, oder die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren können starkes Schwitzen verursachen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die lindern können:

Deodorantien sind spezielle Stoffe in Deos oder Reinigungsprodukten, die gegen geruchsbildende Bakterien auf der Haut vorgehen. Sie verhindern Schweißgeruch, aber nicht die Schweißbildung. Oft sind auch Duftstoffe enthalten, die entstandenen Schweißgeruch überdecken.
Im Gegensatz zu reinen Deos verhindern Antitranspirantien übermäßiges Schwitzen, indem sie die Schweißdrüsengänge verengen. Sie sind vor allem für eine örtlich begrenzte Hyperhidrose geeignet. Werden sie regelmäßig angewendet, bildet sich das Drüsengewebe zurück. Nach etwa 2 Jahren kann sich die Schweißproduktion regulieren. Antitranspirantien enthalten meist Aluminiumverbindungen und sind rezeptfrei in Ihrer Apotheke erhältlich. Stärker wirkende Präparate werden nach ärztlicher Vorgabe hergestellt.

Aluminiumsalze in Antitranspirantien werden immer wieder mit der Entstehung von Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht. Äußerlich angewendet, werden sie von gesunder Haut aber nur geringfügig aufgenommen. Nur bei frisch rasierter Haut ist Vorsicht geboten. Durch die Rasur entstehen kleine Mikroverletzungen, die eine erhöhte Aufnahme bewirken können.
Gerbstoffe werden synthetisch hergestellt oder aus Pflanzen gewonnen. Sie verschließen die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen, indem sie sich mit Eiweißen verbinden. Dabei entsteht ein Pfropf, der mit Abschuppung der Hornzellen wieder beseitigt wird. Gerbstoffpräparate gibt es als Creme, Lotion oder Badezusatz. Sie sind meist besser verträglich als Aluminiumsalze, wirken jedoch schwächer und weniger lang. 
Wenn sich deutlich zu viele Pfunde angesammelt haben, kann eine Gewichtsabnahme helfen, die Schweißproduktion zu vermindern.
Scharf gewürzte Speisen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke zurückhaltend konsumieren, da sie schweißtreibend wirken.
Unterwäsche und Strümpfe aus Baumwolle nehmen den Schweiß gut auf und geben ihn nach außen wieder ab. Am besten täglich wechseln. Die Schuhe sollten nach dem Tragen gut ausgelüftet und Sportschuhe nicht im Alltag getragen werden. Einkleiden nach dem Zwiebelschichtprinzip hilft, sich an die äußeren Gegebenheiten schnell anzupassen.
Stress und seelische Belastungen können das Schwitzen verstärken. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder autogenes Training helfen mit stressigen Situationen besser umzugehen.
Salbei (Salvia officinalis L.) ist ein altes Hausmittel gegen vermehrtes Schwitzen: Für den Tee einen Teelöffel geschnittene Blätter oder einen Filterbeutel mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und über 2 bis 4 Wochen dreimal täglich eine Tasse des abgekühlten Tees trinken. Salbei gegen vermehrtes Schwitzen gibt es auch in Tablettenform.

Bei abnormem Schwitzen zum Arzt?

Wenn alle Mittel gegen Schwitzen nicht helfen, kann der Arzt zunächst Medikamente verschreiben. Sie blockieren die Wirkung des Nervenbotenstoffs Acetylcholin. Mundtrockenheit oder Verstopfung können als Nebenwirkungen auftreten.

Eine punktuelle Spritzenbehandlung mit dem Nervengift Botulinum kann im Bereich der Achseln angewendet werden. Die Gleichstrombehandlung, zum Beispiel für die Füße, muss über längere Zeit angewendet werden. Schließlich gibt es die Möglichkeit, mit einer Operation in den Achselhöhlen Schweißdrüsen zu entfernen. Über die Aussichten und Risiken der einzelnen Methoden kann der Arzt informieren.

Helfer gegen den Schweiß

  • Deo-Roller: Für die Anwendung unter den Achseln gibt es Deos, die Schweißgeruch vorbeugen (Deodorantien). Sie hemmen die Schweißproduktion und beugen dem Geruch vor (Antitranspirantien).
  • Deo-Spray: Deodorantien und Antitranspirantien gibt es auch als von Sprays. Ihre Wirkung hält bis zu mehrere Tage an.
  • Body-Tücher: Feuchttücher mit Antitranspirantien gibt es für die Anwendung in Gesicht, Achseln und anderen Körperstellen. Sie sind speziell für Hände oder Füße auch auf Reisen praktisch.
  • Cremes und Salben: Die Produkte mit Antitranspirantien für Hände und Füße werden dünn auf die Haut aufgetragen und am besten mit Handschuhen oder Socken über Nacht angewendet. Auch für die Achseln gibt es regulierende Cremes mit lang anhaltender Wirkung.

Cimicifuga bei Schweißausbruch

Wenn der Körper vermehrt Schweiß produziert oder Hitzewallungen in den Wechseljahren ausbrechen, können pflanzliche Präparate mit Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) helfen. Die Effekte zeigen sich nach drei- bis vierwöchiger Einnahme.

Thomas Wagner,

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